Der Real-Time Computer Complex

Ausschnitt des RTCC im Manned Spacecraft Center, Houston [TEC12]
Im Mission Control Center in Houston, Texas, befand sich der Real-Time Computer Complex (RTCC), der "Hauptcomputer" der Apollo- und Gemini-Missionen. Die Entscheidung, einen Zentralrechner zu verwenden wurde getroffen, um mögliche Kommunikations- und Datenübertragungsprobleme zu vermeiden, die bei verteilten Anlagen auftreten könnten.
Die Mission Gemini IV im Jahre 1965 war die erste Mission, bei der der RTCC zum Live-Einsatz kam. Zu dieser Zeit bestand der Zentralrechner aus fünf IBM 7094 Rechnern mit jeweils 64K Speicher bei einer Wortgröße von 36 Bit.
Nach dem Feuer von Apollo 1 (27. Januar 1967) wurde der RTCC umgebaut, die IBM 7094 wurden durch die neuen IBM 360 Großrechner ersetzt.
Diese Geräte verfügten über 1 MB Hauptspeicher mit einer Zugriffszeit von 750 ns sowie über weitere 4 MB Large Core Storage, einem Erweiterungsspeicher mit einer etwas geringeren Zugriffszeit von 3,6 µs.
Die Bytegröße betrug 8 Bit (anstelle der zu dieser Zeit üblichen 4 oder 6 Bit), daher lässt sich die Angabe der Hauptspeichergröße auch leicht in MB angeben ohne Umrechnungen vornehmen zu müssen; die Wortbreite betrug 32 Bit. Der Rechner beherrschte Fließkommaberechnungen. Zur Datensicherung wurden 9-spurige Magnetbänder eingesetzt, acht der Spuren nahmen die Bits jeweils eines Bytes auf, der Inhalt der neunte Spur war ein zu diesem Byte gehörendes Prüfbit.